Green IT in der Friedrichsdorfer Verwaltung spart mehr als zehn Tonnen CO2 pro Jahr


Deutsche Umwelthilfe zeichnet Friedrichsdorf als GreenITown-Modellkommune aus – Zukunftsstrategie soll noch weitere CO2-Einsparungen bringen – Friedrichsdorf übernimmt Vorreiterrolle beim Klimaschutz durch Green IT in Hessen und gibt Erfahrungen an andere Kommunen weiter

Friedrichsdorf ist eine von acht GreenITown-Modellkommunen im ganzen Bundesgebiet, die die Deutsche Umwelthilfe (DUH) im Rahmen des Projekts „GreenITown“ drei Jahre lang begleitet hat. Ziel des DUH-Projektes war es, die mit der zunehmenden Digitalisierung in Kommunen verbundenen Energieverbräuche zu ermitteln und aufzuzeigen, wo Energie eingespart und C02-Emissionen reduziert werden können. Bei einem Abschlussworkshop hat die DUH der Stadtverwaltung heute offiziell die Auszeichnung als Modellkommune verliehen.

Während der knapp dreijährigen Projektlaufzeit wurden viele Details in den IT-Systemen der Friedrichsdorfer Verwaltung noch effizienter gemacht. „Als wir in Friedrichsdorf angefangen haben, waren einige grundlegende Einsparmaßnahmen bereits umgesetzt“, erklärt Steffen Holzmann, Projektleiter GreenITown bei der DUH. „Friedrichsdorf gehört dabei zu den innovativeren Kommunen, die bereit sind, neue Dinge auszuprobieren. So wurden hier bereits vor einigen Jahren Open source Minicomputer als Thin Clients getestet.“ In der Projektlaufzeit konnte die Stadt Friedrichsdorf zusätzlich nochmals zehn Tonnen CO2 pro Jahr einsparen. Das ist angesichts der bereits vorab ergriffenen Maßnahmen ein sehr guter Wert.

Das heute übergebene „Green IT-Strategiepapier“ zeigt noch einige weitere Optimierungspotenziale für die Friedrichsdorfer Kommunalverwaltung. Ziel ist es, Energie- und Ressourceneffizienz zu einem zentralen Kriterium der EDV-Beschaffung zu machen. Die bisherigen Einsparungen wurden mit kurzfristig anwendbaren Optimierungen im laufenden Betrieb erzielt, zum Beispiel durch die Anpassungen der Kühlung, die konsequentere Nutzung von Stromsparfunktionen der Computer sowie die Abschaffung einiger Arbeitsplatz-Drucker. Bei konsequenter Umsetzung kann so die bereits erreichte CO2-Einsparung nochmals verdoppelt werden.

„Die Produktion der Geräte hat einen großen Anteil am gesamten CO2-Fußabdruck eines Geräts“, erläutert DUH-Projektmanager Simon Mößinger. „Deshalb ergibt eine vorzeitige Ablösung bei den meisten Geräten wenig Sinn.“ Im Gegenteil, häufig führt eine Verlängerung der Lebensdauer zu einer deutlich besseren CO2-Bilanz. Deshalb werden auch für Friedrichsdorf Techniken wie Desktop-Virtualisierung und kaskadierende Nutzung empfohlen, die die Lebensdauer der Geräte verlängern und gleichzeitig auch Energie im Betrieb einsparen.

„Virtualisierung ist dabei nicht nur eine Schlüsseltechnologie zur Energieeinsparung“, erklärt Christian Schösser, IT-Leiter der Gemeinde Friedrichsdorf. „Die Zentralisierung erhöht gleichzeitig die Sicherheit und Ausfallsicherheit unserer EDV und verringert den Administrationsaufwand maßgeblich. So sparen wir nicht nur Strom, sondern auch Arbeitsaufwand ein.“

Mit ihrem Engagement konnte die Stadt Friedrichsdorf eine Vorreiterrolle beim Klimaschutz durch Green IT übernehmen. Davon konnten sich IT-Angestellte und Entscheider aus Kommunen heute vor Ort überzeugen. In einem Praxis-Workshop wurden sowohl die politischen als auch die technischen Vorteile der Green IT dargestellt und Techniken vermittelt, mit denen andere Kommunen die Erfolge aus Friedrichsdorf und den anderen Modellkommunen kopieren können.

Horst Burkhardt, Bürgermeister in Friedrichsdorf, zieht eine positive Bilanz: „Für Friedrichsdorf hat sich die Investition in das Projekt definitiv gelohnt. In einem zweiten Schritt geht es nun darum, die Erfahrungen in unserer Verwaltung zu verstetigen und auch an andere Kommunen weiter zu geben. Ein regelmäßiger Austausch in der Region wird dazu beitragen.“

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.