Grüne IT in der Hohen Neuendorfer Verwaltung spart mehr als 18 Tonnen CO2 pro Jahr


Deutsche Umwelthilfe zeichnet Hohen Neuendorf als „GreenITown“ Modellkommune aus – Zukunftsstrategie soll noch doppelt so viel CO2-Einsparung ermöglichen – Hohen Neuendorf ist Vorbild für andere Kommunen

Bild: Stadt Hohen Neuendorf

Hohen Neuendorf ist eine von acht GreenITown Modellkommunen im ganzen Bundesgebiet, die die Deutsche Umwelthilfe (DUH) im Rahmen des Projektes „GreenITown“ drei Jahre lang begleitet hat. Ziel des DUH-Projektes war es, die mit der zunehmenden Digitalisierung in Kommunen verbundenen Energieverbräuche zu ermitteln und aufzuzeigen, wo Energie eingespart und C02-Emissionen reduziert werden können. Bei einem Abschlussworkshop wurde der Stadtverwaltung heute offiziell die Auszeichnung als Modellkommune übergeben.

In den knapp drei Jahren Projektlaufzeit wurden viele Details in den IT-Systemen der Hohen Neuendorfer Verwaltung effizienter gemacht. „Als wir in Hohen Neuendorf angefangen haben, waren einige einfache Einsparmaßnahmen bereits umgesetzt“, erklärt Steffen Holzmann, Projektleiter bei der DUH. „Insbesondere die Planung des Rathausanbaus eröffnete dann die Chance, das Thema CO2-Einsparung im IT-Bereich in Hohen Neuendorf grundsätzlicher anzugehen.“ Mit den in der Projektlaufzeit beschlossenen Maßnahmen kann die Stadt Hohen Neuendorf so 18 Tonnen CO2 pro Jahr einsparen.

Das heute übergebene „Green IT-Strategiepapier“ zeigt noch weitere Optimierungspotenziale auf, wie den Einsatz von Thin Clients oder die Nutzung von energiesparenden Tintenstrahl-Druckern anstelle von Laserdruckern. Ziel ist es, Energie- und Ressourceneffizienz zum immanenten Teil der EDV-Beschaffung zu machen. So spiegeln die Einsparungen bislang nur kurz- und mittelfristig anwendbare Optimierungen im laufenden Betrieb wider, vor allem die Anpassungen der Kühlung im Rechenzentrum, aber auch den Austausch erster Rechner und den Einsatz zentral gespeister Telefone. Auch die Digitalisierung von Akten, Ratsinformationen und Gebäudemanagement bietet großes Klimaschutz-Potenzial. Bei konsequenter Umsetzung der Strategie könnte die bereits erreichte CO2-Einsparung fast verdoppelt werden.

Allen GreenITown Modellkommunen wurden für die Projektlaufzeit externe Berater zur Verfügung gestellt, die vor Ort mit Rat und Tat zur Seite standen. „Die Einsparungen der Stadtverwaltung Hohen Neuendorf beweisen einmal mehr, wieviel Potenzial Green IT für die Reduzierung von ökologischen und wirtschaftlichen Ressourcen bietet“, erklärt Nele Lübberstedt, Geschäftsführerin der kaneo GmbH – green IT solutions und Beraterin für Hohen Neuendorf.

„Häufig hat die Produktion der Geräte einen großen Anteil am gesamten CO2-Fußabdruck eines Geräts“, erläutert DUH-Projektmanager Simon Mößinger.„Deshalb macht eine vorzeitige Ablösung bei den meisten Geräten wenig Sinn.“Im Gegenteil, häufig führt eine Verlängerung der Lebensdauer zu einer deutlich besseren Umweltbilanz. Deshalb werden auch in Hohen Neuendorf Techniken wie Desktop-Virtualisierung und kaskadierende Nutzung erprobt, die die Lebensdauer der Geräte verlängern und gleichzeitig auch Energie im Betrieb einsparen.

„Virtualisierung ist dabei nicht nur eine Schlüsseltechnologie zur Energieeinsparung“, erklärt Jürgen Bruck, IT-Leiter der Gemeinde Hohen Neuendorf. Die Zentralisierung erhöht gleichzeitig Sicherheit und Ausfallsicherheit der EDV und verringert den Administrationsaufwand maßgeblich. So spart die Verwaltung nicht nur Strom-, sondern auch Arbeitsaufwand ein.

Mit ihrem Engagement ist die Stadt Hohen Neuendorf Vorreiterin im Bundesgebiet. Davon konnten sich IT-Angestellte und Entscheider aus Kommunen gestern und auch heute vor Ort überzeugen. In einem kombinierten Workshop wurden sowohl die politischen als auch die technischen Vorteile der Green IT dargestellt und Ansätze vermittelt, mit denen andere Kommunen die Erfolge aus Hohen Neuendorf nachahmen können. „Für Hohen Neuendorf hat sich die Investition in das Projekt definitiv gelohnt, nicht nur allein wegen der Einsparungen. Auch wurden die Innovationen in unserem Rathaus überaus positiv in der Bevölkerung aufgenommen“, zieht Bürgermeister Steffen Apelt eine positive Bilanz.

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